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The Green Pass Conflict: Wer, was, wo und wie?
The Green Pass Conflict: Wer, was, wo und wie?
Die „No Vax(ers)“ in Deutschland, Italien und Polen
Workshop, online, 16.12.2021 – 17.12.2021
Warszawa – Gliwice
Der laufende Konflikt um die Legitimität des Green Passes und der Impflicht gegen das Virus COVID 19 nimmt in Europa zu. Es ist ein Konflikt, der diskursiv ausgetragen wird und der nicht nur durch verbale Stellungnahmen, sondern auch durch performative Handlungen (Kundgebungen, Events u.ä,) Form annimmt. Es ist ein polarisierter Konflikt, in dem sich mindestens zwei Lager gegenüberstehen: die Befürworter der Impfflicht (und eines „Impfpasses“) und deren Verweigerer. Die Auseinandersetzung um die Notwendigkeit der Impfung, in der die Hoffnung hegt, dass die die vom COVID 19 ausgelöste globale Krise zu einem Wendepunkt kommen kann, führt zunehmend zu einer Auseinandersetzung um breitere Bedingungen des sozialen Handels, die durch das Wort „Freiheit“ und „Demokratie“ subsumiert wird. Diese Auseinandersetzung, in denen viele Gruppen und Akteure ihre Gruppenidentität und individuelle Identität verstärken, findet unterschiedliche Ausprägungen in den europäischen Ländern und wird von politischen, gesundheitspolitischen, sozialen und kulturellen Faktoren bedingt. Heterogene Gruppen erkennen sich in den emergierenden polaren wieder: antikapitalistische Positionen, Verfechter des Antiglobalismus, Populisten, Querdenker, Grüne, Nationalisten u.ä.
Konflikte um Entscheidungen im Gesundheitswesen sind keine neue Erscheinung des 21. Jahrhunderts. Schon im 19. Jahrhundert sind die ersten Zeichen der heutzutage in manchen (nationalen) Kontexten als „No Vax“ (sich selbst und fremd) bezeichneten und bezeichnenden Gruppen nachzuspüren. Die aktuelle Debatte um die Notwendigkeit der Impfung nimmt eindeutig eine stark ausgeprägte handlungsleitende Dimension an, die bestimmt, was den einen und was den anderen erlaubt bzw. untersagt wird.
Vor dem Hintergrund der öffentlichen Debatte um die COVID-19-Pandemie erscheint, auch (sprach-)wissenschaftlich betrachtet, eine von vielen möglichen Fragen als relevant und zwar: was sagen/schreiben die „No Vax“, also „Impfgegner“, „Impfverweigerer“ oder „Impfmuffel“, um Position zu beziehen: Wie entfaltet sich die gesamte Debatte (etwa in die Richtung der Pflichtimpfungen für Kinder oder ganz aktuell in die Richtung der Diskussion um die Medikamente gegen Covid-19)?
Über diese Frage kann man selbstverständlich weiter nachdenken und zwar: Wer sind die „No Vax“? Wo und Wie wird der Konflikt ausgetragen? Diesen und ähnlichen Fragen möchte der Workshop nachgehen, indem die folgenden vier Kategorien als Ansatzpunkte für unsere Überlegungen gelten können:
- die Forschungsfrage nach dem „Wer“ ist eine identitätsstiftende Frage, indem herausgearbeitet wird, welche Selbst- und Fremdbezeichnungen im Diskurs der „No Wax“ und im Diskurs über die „No Wax“ zu identifizieren sind. Dem entsprechen auch Selbst- und Fremdpositionierungspraktiken. Daran schließt sich die Frage nach der sprachlichen Realisierung der Polarisierung von „Wir“ und „den Anderen“, „Wir“ und „den Fremden“ oder „Wir“ und „den Feinden“.
- die Forschungsfrage nach dem „Was“ ist eine wissensbezogene Frage, indem analysiert wird, welches Wissen als legitim für die Positionen der „No Wax“ herangezogen wird, welches Wissen ausgegrenzt bzw. in Frage gestellt wird, wie sind die Relationen zwischen dem „legitimen“ und „ausgegrenzten“ Wissen,
- die Forschungsfrage nach dem „Wo“ wäre eine mit dem Begriff der Arena verbundene Frage, die die „Orte“ und deren Spezifik bei der (diskursiven) Austragung des Konflikts adressiert,
- die Forschungsfrage nach dem „Wie“ ist eine diskursanalytische Frage, indem geforscht wird, mit welchen diskursiven Mechanismen und Logiken das „Was“ der „No Wax“ realisiert wird. Diesbezüglich sind die folgenden Aspekte als Einheiten für die diskursanalytischen Überlegungen denkbar: Bezeichnungskonkurrenzen, Bedeutungskonkurrenzen, Schlagwörter, Schlüsselwörter, Metaphernlexeme, Textsorten, lexikalische Felder, Text-Bild-Beziehungen, Macht, Topoi. Relevant in dem Kontext sind auch multimodale Zugänge, die das Performative der sozialen Praktiken erhellen.
Metaanalytisch betrachtet ist herauszufinden, welche Muster im Diskurs der „No Wax“ und über die „No Wax“ neu sind bzw. kontextabhängig transformiert werden und welche von den Mustern der geschichtlich betrachteten „No Vax-Bewegung“ wiederholt werden. Denkbar wären auch ferner diachronische Betrachtungen, die das Potenzial zum Erfassen diverser De- und Rekontextualisierungen aufweisen. Ein interkultureller Vergleich (Deutschland – Italien – Polen) ist zudem erkenntnisrelevant, indem dieser die diskursive Konstruktion von dem „Norden“ bzw. „Westen“, „Süden“ und „Osten“ adressiert, die für die diversen Konstruktionen von Krisen gegenwärtig expansiv genutzt wird.
Auf Ihre Referatsvorschläge, die als Impulsbeiträge gedacht sind (15 Minuten und anschließend ein breiter zeitlicher Rahmen für die Diskussionen) warten wir bis zum 28.11.2021:
s.bonacchi@uw.edu.pl und lukasz.kumiega@polsl.pl
Eingeleitet wird unsere Diskussion mit den Vorträgen von:
Prof. Marek Czyżewski (Universität Łódź)
Prof. Ingo Warnke (Universität Bremen)
Die Veröffentlichung der Beiträge erfolgt in der Schriftenreihe „Interdisziplinäre Verortungen der Angewendeten Linguistik“, Brill I Vandenhoeck & Ruprecht unipress und ist für Ende 2022 geplant.
Prof. Silvia Bonacchi (Universität Warschau)
Dr. Łukasz Kumięga (Schlesische Technische Universität)
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